Schmetterlinge

Schmetterlinge werden immer seltener. Wie kommt das?
Viele Schmetterlingsarten sind hoch spezialisiert und – besonders bei den Raupen-Futterpflanzen – auf das Vorkommen einer oder weniger Pflanzenarten angewiesen. Aber auch die weniger spezialisierten Arten, die verschiedene Nahrungspflanzen annehmen und daher weiter verbreitet sind, benötigen naturnahe, strukturreiche Landschaften mit einer hohen Vielfalt an heimischen Pflanzen und keinem oder einem maximal geringen Eintrag an Insektiziden und anderen Schadstoffen.
Wichtigste Gefährdungsursache ist infolgedessen bei fast allen heimischen Schmetterlingsarten der Verlust ihrer Lebensräume durch – je nach Lebensraumansprüchen der Art – Verlust oder ökologische Entwertung von Landschaftselementen wie blütenreiche Feuchtwiesen, Hecken, Trockenrasen, Ackerrandstreifen, Heiden, Moore und Feuchtgebiete. Auch der zunehmende Drang nach „Ordnung“ in Gärten, Brachland und Abstandsgrün, die Monotonisierung der angebauten Feldfrüchte und die Anpflanzung nicht-heimischer Pflanzen in Gärten und Parks trägt zum stetigen Rückgang der meisten Schmetterlingsarten bei.
Insbesondere für Nachtfalter, aber auch für viele Tagfalter sowie zahlreiche andere Insekten, stellt die „Lichtverschmutzung“ unserer Umwelt durch die Dauerbeleuchtung von Straßen, Fuß- und Fahrradwegen, Wohnhäusern, Flughäfen, Bahnhöfen, Sportstätten, Tankstellen, Kläranlagen, Industrie- und Gewerbegebieten, Reklametafeln sowie Sehenswürdigkeiten (z.B. Kirchen, Schlösser) eine erhebliche Gefährdung und dauerhafte Quelle von hohen Tierverlusten dar. Schmetterlinge, die sich natürlicherweise am Mondlicht orientieren, werden von einer der übernormal hellen Lichtquellen angezogen und umschwirren sie in der Regel die ganze Nacht. Dabei werden sie leichte Beute von Fledermäusen und Spinnen, die oft gezielt in der Nähe von Straßenlaternen jagen, verbrennen in der Lampe oder sterben an Unterernährung und Erschöpfung.
Als langsame Flieger fallen Schmetterlinge auch in hoher Zahl fahrenden Autos, LKW’s und Schienenfahrzeugen zum Opfer, an deren Vorderfronten sie zerschellen. Leuchtende Scheinwerfer, welche die Tiere anlocken, wirken dabei zusätzlich als Falle.