Ohrenbetäubender Lärm im Wildpark, wo es sonst immer so friedlich und still ist. Woo-Woo, heulen, bellen, japsen – Schlittenhunde zerren ungeduldig an ihren Ketten. Die Tiere im Wildpark spitzen neugierig die Ohren. Was ist denn los? Dieses Wochenende steht unter dem Motto „Sibirische Laikas laufen für sibirische Tiger“. Tatsächlich sind die schnellen Huskies in der Überzahl, aber auch die großen zugstarken Malamutes sind vertreten. Acht Gespanne mit ca. 50 Hunden sind angereist. Die Hundeführer betreiben das Training mit ihren Hunden als sportliches Hobby und nutzen das jährliche Treffen im Wildpark als Zusammenkunft und Werbung. Beim abendlichen Lagerfeuer werden Kontakte gepflegt und Besucher mit den Eigenheiten der Hunde vertraut gemacht.
Zum sechsten Mal findet das Schlittenhundefest statt, für das die Hundeführer, die Musher, aus ganz Deutschland mit ihren Hunden und Hundewagen anreisen. Endlich werden die Hunde angeschirrt, je zu viert oder zu sechst ziehen sie einen Wagen. Wildparkbesucher mit Kleinkindern, größere Kinder auch allein, dürfen in den Wagen Platz nehmen. Mit schrillen Rufen und englischen Kommandos werden die Hundegespanne angetrieben und gelenkt. Der Erlös von 2 Euro pro Fahrt kommt den Sibirischen Tigern des Wildparks zugute, die aus der Konkursmasse des DDR-Zirkusunternehmens gerettet und mit Hilfe von Spendengeldern einer Tierschutzvereinigung in den großzügig angelegten Gehegen der Großkatzen-Auffangstation Johannismühle untergebracht wurden.